Osterhofener Zeitung vom 17.01.2017
Mutig strampeln und kräftig spritzen
Wasserwacht verzeichnet neuen Boom bei den Schwimmkursen – Heuer an die 130 Anmeldungen

Osterhofen. Beine anziehen und strecken: Wie ein kleiner Frosch bewegen sich knapp zehn Grundschüler quer über das Becken im Hallenbad. Die Hände klammern sie fest an ein blaues Schwimmbrett und üben die Beinbewegung. Denn Bettina Huber, Lehrschein-Inhaberin der Wasserwacht Osterhofen, kontrolliert sie genau, um ihre Technik zu verbessern.
Wer noch gar nicht schwimmen kann, der macht am anderen Beckenende die ersten Versuche mit Christian Scheibel. Hoch in die Luft strecken die Nichtschwimmer ihre blauen Schwimmbretter, senken sie vorsichtig vor sich auf die Wasseroberfläche, legen das Gesicht aufs Wasser und strampeln los. Kräftig spritzt das Wasser, doch langsam schwimmen die Schüler vorwärts.
Bereits im zweiten Jahr erhält die Ganztagsklasse der Grundschule Altenmarkt Schwimmunterricht. Heuer kommen 22 Schüler in den Genuss des zwölfstündigen Blockunterrichts im Hallenbad. Betreut werden sie dabei von Lehrerin Maria Schmid und Anna Janker, die ihren Bundesfreiwilligendienst ableistet.
Die Grundschüler sind aber keineswegs die einzigen Schwimmschüler der Osterhofener Wasserwacht – ganz im Gegenteil: Einen regelrechten Boom verzeichnet Scheibel heuer bei den Anmeldungen. Sind in den vergangenen Jahren an die 100 Kinder zu den Kursen erschienen, so zählt er heuer inklusive Grundschule und sieben Erwachsene an die 130 Kursteilnehmer. "Die nächsten Kurse bis Februar sind schon belegt", schildert er und freut sich, dass auch wieder ein Erwachsenen-Schwimmkurs zusammen kommt. Betreut werden die Kurse von den Lehrschein-Inhabern Bettina Eder und Peter Wagner, zudem von Christian Scheibel und etwa zehn Helfern.
Längst sind es nicht nur Osterhofener, die hier im Hallenbad schwimmen lernen wollen. Der Einzugsbereich wird immer größer, auch aus Außernzell und Deggendorf stammen die Teilnehmer, schildert Scheibel. Als Grund dafür nennt er nicht nur den relativ günstigen Preis, sondern auch, dass die Wasserwacht für den Kurs jeweils zwölf Stunden anbietet. Denn die brauchen die Kinder, bis sie die Scheu vor dem Wasser verlieren und wirklich schwimmen lernen, weiß Scheibel.
Deshalb lässt er die Anfänger auch mal von Beckenrand und Startblock springen. Ganz klar, dass er sie unten im Becken auffängt und ihnen so die Angst vor dem Wasser nimmt.
Der Erfolg: Mutig legen die Nichtschwimmer ihre blauen Bretter zur Seite, strecken die Arme in die Luft, senken sie auf die Oberfläche und strampeln los. Ein kurzes Stück schaffen sie es schon, sich auf dem Wasser zu halten. - gs
Artikel aus Osterhofener Zeitung vom 17.01.2017
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