Deggendorfer Zeitung vom 06.02.2015
Auf dünnem Eis
Winzer. Am Sattlinger Weiher ist eine Eisrettungs- und Eistauchübung abgehalten worden. Dabei waren die Wasserwachten aus Osterhofen, Hengersberg und Metten sowie der Vorsitzende der Kreiswasserwacht Ludwig Helfrich im Einsatz. Die Initiative dazu hatte Daniel Böhm gestartet. Er ist der zweite Vorsitzende der Wasserwacht Hengersberg.
Im Einsatz waren drei Rettungstaucher (Osterhofen 1 und Metten 2) und sechs Wasserretter (Osterhofen 3 und Hengersberg 3). Die Teilnehmer probierten verschiedene Möglichkeiten aus, wie jemand gerettet werden kann, der ins Eis eingebrochen ist – ohne Hilfsmittel, mit Trage oder mit einem so genannten Eisretter-Schlauchfloß ERS 1. Das über 2000 Euro teure Floß stellte sich als effektivste Methode heraus. Doch weil es relativ teuer ist, hat derzeit nur die Mettener Wasserwacht eines zu bieten. Getestet wurden bei der Übung auch die Sichtweite unter Wasser, die Kommunikation zwischen Taucher und Leinenführer und wie man die Tragfähigkeit von Eis testen kann.
Am Anfang trug das am Ufer knapp vier Zentimeter und in der Mitte knapp sieben Zentimeter dicke Eis noch relativ gut. Nach rund 45 Minuten wurde es immer instabiler. Eine Testperson nach der anderen brach ein, was ein sehr realitätsnahes Üben ermöglichte. Jeder, der auf das Eis ging, wurde durch eine Leine gesichert. Die Taucher versuchten, vom Uferrand zu einem Loch zu tauchen (gesteuert vom Leinenführer). Um die Eisrettung zu üben, befand sich immer ein "Opfer" im Loch, das von einem Wasserretter-Team gerettet werden musste. Damit alle bis zum Ende durchhielten, gab es heißen Tee für die durchgefrorenen Taucher und Wasserretter.
Junge und erfahrene Wasserretter und Taucher frischten bei der Übung ihre Kenntnisse auf und ergänzten ihr Wissen. Ihr Rat an die Bevölkerung: Wer ein zugefrorenes Gewässer betritt, kann sich in große Gefahr bringen, denn momentan ist das Eis noch zu dünn und trägt nicht. - dz
Artikel aus Deggendorfer Zeitung vom 13.02.2015
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